Studierende der Universität Wien erhalten Zugang zum VSC-Supercomputer, um komplexe globale Klimamodelle zu berechnen.
Bei der Simulation komplexer Klimamodelle stehen ForscherInnen oft vor dem Problem, dass es nicht möglich ist, die Modelle auf kleinere Regionen zu beschränken, um Rechenleistung und Speicherbedarf einzusparen. Hochleistungsrechnen (High-Performance Computing, HPC) ist daher für die meisten modernen Klimamodelle unerlässlich, insbesondere für solche, die den gesamten Globus in die Simulation einbeziehen.
Um zu lernen, solche Simulationen auf HPC-Systemen durchzuführen und zu optimieren, bekamen Studierende des Instituts für Meteorologie und Geophysik (Universität Wien) die Möglichkeit, den Vienna Scientific Cluster (VSC) im Rahmen der Lehrveranstaltung Modelling and Data Analysis zu nutzen.
Unter der Anleitung von Marina Dütsch, Lukas Brunner und Daria Tatsii lernten die Studierenden wie die Berechnung eines Klimamodells vorbereitet und durchgeführt wird und die erhaltenen Daten analysiert werden. Außerdem konnten die Teilnehmenden den Umgang mit serverbasierten Linux-Systemen, Versionskontrolle, Grundlagen von slurm, domänenspezifische Datenformate wie NetCDF und Werkzeuge wie die Climate Data Operators (CDO) erarbeiten und üben.
Zugang zum VSC
Die Übungen am VSC bestanden darin, das state-of-the-art Klimamodell “Community Earth System Model Version 2” (CESM2) einzurichten und zu konfigurieren. Die Studierende erhielten temporäre Nutzerberechtigungen auf dem VSC und nach einer kurzen Testsimulation konnten selbstständig drei 10-Jahres-Simulationen durchgeführt werden:
Anschließend untersuchten die Studierenden die Unterschiede zwischen der Basissimulation und den Interventionsläufen. Die dramatischen Auswirkungen dieser Annahmen laut dem CESM2-Modell sind in der Abbildung rechts zu sehen.
"Wir schätzen die unkomplizierte Art und Weise, wie alles für die StudentInnen eingerichtet wurde. Der Zugang zu den Rechenknoten des VSC und die Möglichkeit, selbst ein globales Klimamodell laufen zu lassen, gaben ihnen einen einzigartigen Einblick in die Welt des Hochleistungsrechnens", war das positive Feedback von Marina Dütsch.
EuroCC Austria, das Nationale Kompetenzzentrum für Supercomputing, Big Data und Künstliche Intelligenz, ermöglichte den Studierenden den einfachen Zugang zu den HPC-Ressourcen des VSC. Gemeinsam unterstützen VSC und EuroCC Austria die nächste Generation von HPC-Usern, die mit modernsten Tools komplexe Probleme in der Klimaforschung und anderen Wissenschaftsbereichen angehen kann.
Die Studierenden besichtigten den VSC um die Hardware zu sehen, welche die Berechnungen ermöglicht © Michaela Grass
Reaktion der Oberflächentemperaturen und des solaren Nettoflusses auf erhöhte Meeresoberflächentemperaturen (SST) und
CO2-Konzentrationen © Isabella Winterer
Oben: Differenz zwischen der 4xCO2-Simulation und der Kontrollsimulation.
Unten: Differenz zwischen der SST+4K- und der Kontrollsimulation.