Leonardo


Supercomputer LEONARDO © Giacomo Maestri

 

Das LEONARDO-Konsortium umfasst sechs Länder: Italien, Österreich, Griechenland, Ungarn, Slowakei und Slowenien

Die Einweihungszeremonie in der CINECA Technopolo © Quirinale Press Office

24. November 2022

LEONARDO: Mehr Rechenleistung für Österreichs Forschung
 

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Der neue italienische Supercomputer LEONARDO ist einer der schnellsten der Welt. Ein Teil seiner Rechenressourcen ist für österreichische NutzerInnen reserviert. Nach der offiziellen Eröffnung am 24. November wird LEONARDO Anfang 2023 in den Vollbetrieb gehen. 

Für die Lösung immer komplexerer Probleme in Forschung, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft bedarf es einer Spitzeninfrastruktur im Supercomputing-Bereich. Um die wissenschaftliche Exzellenz in Europa zu fördern und Forschende mit den erforderlichen Rechenressourcen zu unterstützen, beschafft das
EuroHPC Joint Undertaking eine neue Generation von erstklassigen Hochleistungsrechnern.

Das jüngste Mitglied der EuroHPC-Flotte ist der Supercomputer LEONARDO, dessen Leistung im Pre-Exascale-Bereich von 1017 Flop/s liegt. Wenn er in den Vollbetrieb geht, soll er mehr als 248 PFlop/s ausführen können, das sind mehr als 248 Millionen Milliarden Berechnungen pro Sekunde. 

Im November 2022 belegte LEONARDO Platz 4 unter den schnellsten Supercomputern der Welt und
Platz 2 in Europa. Das System bietet maximale Leistung für Simulationen, Datenverarbeitung, high-performance Data Analytics und künstliche Intelligenz, was dazu beitragen soll, aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der Klimaforschung, der Landwirtschaft, dem Gesundheitswesen und anderen Bereichen bewältigen zu können.

Österreich ist Teil des LEONARDO-Konsortiums

Betrieben vom Datenzentrum CINECA in Bologna ist LEONARDO das Ergebnis einer erfolgreichen internationalen Kooperation — das zugehörige Konsortium umfasst sechs europäische Länder, darunter auch Österreich.

Aufgrund des Partnerschaftsabkommens ist ein gewisser Teil der enormen Rechenressourcen von LEONARDO für österreichische NutzerInnen reserviert. Das bedeutet, dass WissenschaftlerInnen und ForscherInnen, die in Österreich arbeiten, Zugang zu dem System nach österreichischen Kriterien erhalten — ähnlich wie bei Österreichs führendem Supercomputer Vienna Scientific Cluster (VSC)

Support durch den Vienna Scientific Cluster 

Am 24. November 2022 wurde LEONARDO im Technopole Bologna im Beisein von Projektleiter Prof. Christoph Dellago (Universität Wien) sowie Mitgliedern des EuroHPC-Verwaltungsrats vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und 
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) offiziell eingeweiht

Das BMBWF unterstützt Österreichs Beteiligung am LEONARDO-Projekt mit 1 Mio Euro. Mit diesen Mitteln wird das High-Level Support Team am VSC Research Center aufgebaut. Das Team wird den NutzernInnen dabei helfen, Zugang zum LEONARDO-Cluster zu erhalten, und sie bei der Übertragung von Daten, der Einrichtung einer geeigneten Arbeitsumgebung und der effizienten Ausführung von Code unterstützen. 

Das Ziel von VSC und LEONARDO ist es, Forschenden dabei zu helfen, von einer Weltklasse-Infrastruktur zu profitieren, die für verschiedene Intensitätsstufen von Rechenlasten geeignet ist. "Mit Leonardo steht auch der österreichischen Wissenschaftscommunity ein fantastisches Forschungsinstrument zur Verfügung, das in vielen Bereichen der Wissenschaft, aber besonders in den Natur- und Ingenieurwissenschaften neue Forschungsmöglichkeiten eröffnen wird. Leonardo ist eine tolle Ergänzung zum Vienna Scientific Cluster zur Durchführung von besonders aufwendigen Berechnungen,” so Christoph Dellago.

Wie geht es weiter? Zugang für Forschende und Unternehmen

LEONARDO wird voraussichtlich Anfang 2023 in den Vollbetrieb gehen. Weitere Informationen über den Status und die Zugangsbedingungen werden in Kürze bekannt gegeben. In der Zwischenzeit können sich ForscherInnen für die Rechenzeit am GPU-basierten Booster-Modul von LEONARDO im Rahmen  des Calls Early Access und Extreme Scale Access bewerben. Bei Fragen zu den Calls kontaktieren Sie das VSC-Team: service@vsc.ac.at.

Wie alle EuroHPC-Systeme ist auch LEONARDO für die kommerzielle Nutzung offen. Österreichische Unternehmen können sich für Rechenzeit im "Industry Track" bewerben, — für nähere Informationen steht Ihnen das Team von EuroCC Austria gerne zur Verfügung: info@eurocc-austria.at.


Weitere Infos:

Pressemeldung von CINECA

Pressemeldung von Vienna Scientific Cluster

LEONARDO: offizielle Webseite 

LEONARDO: technische Information 

LEONARDO Early Access Program (LEAP) 

LEONARDO Extreme Scale Access 

Übersicht über die Supercomputing-Infrastruktur in Österreich und Europa

Informationen über Supercomputing-Initiativen in Österreich (PDF)